Django erleichtert den Einstieg enorm – genau das wird vielen Projekten langfristig zum Verhängnis. Der Artikel zeigt typische strukturelle Fehler, die schleichend entstehen, und erklärt, warum fehlende Architektur fast immer zu technischer Schuldenexplosion führt.
Warum viele Django-Projekte anfangs schnell wachsen, aber später kaum noch sicher weiterentwickelt werden können.
Fast jedes Django-Projekt startet gleich:
ein sauberes django-admin startproject, ein paar Models, schnell ein View, „nur kurz“ ein Feature.
Am Anfang fühlt sich alles leicht an.
Und dann – Monate oder Jahre später – traut sich niemand mehr, den Code anzufassen.
Neue Features dauern ewig.
Bugfixes brechen andere Stellen.
„Das darfst du nicht ändern, das hängt überall dran.“
Das ist kein Django-Problem.
Das ist ein Struktur-Problem.
Django ist extrem gut darin, Geschwindigkeit zu ermöglichen: - Models + Admin = sofort nutzbar - Views ohne viel Boilerplate - ORM ohne SQL-Zwang
Das Problem:
Man kommt sehr weit, ohne über Architektur nachzudenken.
Viele Projekte wachsen so:
- alles landet in models.py
- Business-Logik in Views
- Validierung halb im Model, halb im Serializer
- Utilities irgendwo in utils.py
Am Anfang funktioniert das.
Später weiß niemand mehr, wo eigentlich was passiert.
Ein klassischer Django-Rat lautet: „Business-Logik gehört ins Model.“
Das ist gut gemeint – aber gefährlich.
In vielen Projekten bedeutet das: - Models mit 1.000+ Zeilen - Methoden, die HTTP-Logik kennen - Abhängigkeiten zu externen Services - implizite Seiteneffekte beim Speichern
Das Resultat: - Models sind nicht mehr testbar - kleine Änderungen haben große Auswirkungen - niemand versteht mehr den Lebenszyklus der Daten
Model ≠ Domain-Service.
Viele Views starten harmlos:
def create_order(request):
...
Ein Jahr später:
Alles in einer Funktion oder Klasse.
Das Problem: Views sollten Orchestrierer sein, keine Logikzentralen. Wenn Views Entscheidungen treffen, ist die Logik an HTTP gebunden – und damit schwer wiederverwendbar.
In unwartbaren Django-Projekten ist alles miteinander vermischt:
Das führt zu:
Ohne klare Schichten gibt es keinen sicheren Umbau.
Viele Teams sagen: „Wir testen später.“
Später kommt nie.
Oder es kommen:
Ohne früh definierte Testgrenzen weiß niemand:
Unwartbarkeit ist oft nur fehlendes Vertrauen in den Code.
Django ist kein Architektur-Framework. Es zwingt dich zu keiner Struktur.
Das ist Stärke und Schwäche zugleich.
Wenn man Django als „Ordner mit Views und Models“ nutzt, bekommt man genau das:
Wartbare Projekte entstehen nicht zufällig.
Wartbare Django-Projekte haben meist:
Nicht perfekt. Aber absichtlich.
90 % aller Django-Projekte werden nicht unwartbar, weil Django schlecht ist. Sie werden unwartbar, weil sie zu lange ohne Struktur wachsen dürfen.
Django verzeiht viel. Aber es vergisst nichts.
Wer früh über Architektur nachdenkt, spart später Monate an Chaos, Diskussionen und Rewrite-Fantasien.
Ein praktischer Einstieg in Django – mit realistischen Projektbeispielen zur Entwicklung moderner Webanwendungen.
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